Einer geht noch

Michas bunte Sportwelt

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Oh wie schön ist Panama!


Will denn niemand in den Europapokal?

Die Saison in der deutschen Fußballbundesliga biegt langsam aber sicher auf die Zielgrade ein. Es geht um alles! Furcht vor dem Abstieg am einen, Kampf um die „internationalen Fleischtöpfe“ am anderen Ende der Tabelle.

Doch das Rennen um die Europapokalplätze erinnert in dieser Saison ein wenig an den Partyspaß „Rückreise aus Jerusalem“ ( Quasi eine Umkehrversion des altbekannten Hinwegs. Ein bis zwei Volltrunkene, zehn Stühle… und zumeist gibt es keinen Sieger!).

Noch recht geschickt gehen dabei die  jungen Himmelsmittelfeldler – von Stürmern zu sprechen, wäre bei dieser Chancenverwertung doch arg vermessen – aus Dortmund vor. Sie verschleiern ihre wahren Ambitionen nach mehr Freizeit und weniger Spielen noch sehr ordentlich und verknüpfen dies ganz pragmatisch mit Aufbaumaßnahmen für die deutsche Nummer eins. Als Dankeschön ist erstmals seit Jahren wieder eine nennenswerte Anzahl von Borussen für das prestigereiche Länderspiel gegen Italien (in Dortmund!) nominiert -ein Schelm, der dabei Böses denkt…

Weniger schamhaft gibt man sich im Süden der Republik. Während Würstchen-Ulis Traum vom ChampionsLeague-Finale im eigenen Wohnzimmer in weite Ferne rückt, weil eine sichere Halbzeitführung gegen Köln abgeschenkt wird, beweist der Kader seine internationale Erfahrung: Jeder weiß was ihn in den unendlichen Weiten Europas erwartet – und keiner hat Lust darauf!

Auch der VfL Wolfsburg gibt ja als „Kaufhaus der mitteldeutschen Prärie“ seit Jahren deutlich zu erkennen, dass man nicht auf die Almosen der UEFA angewiesen ist und auch in Zukunft gedenkt, darauf zu verzichten. Dieter Hoeness muss vor Stolz platzen, wie vorbildlich der oft kritisierte Diego Verantwortung übernimmt und dem übermotivierten Neuzugang Helmes beim Elfmeter den richtigen Weg gewiesen hat. Bedauernswert ist lediglich der offenbar nicht eingeweihte Trainer McLaren, der nach seinem unrühmlichen Intermezzo als englischer Nationaltrainer („Der Trottel mit dem Regenschirm„) dieses Mal wohl ganz ohne Regenschutz im niedersächsischen Niederschlag stehen gelassen wird.

Noch offensichtlicher geht es in Hamburg zu. Hier manipuliert der ortsansässige Sportverein sogar  dreist das eigene Spielgeläuf, um dem kleinen Nachbarn von der Reeperbahn ausreichend Zeit zu geben, seine Personalprobleme auszukurieren. Wer konnte auch damit rechnen, dass es im Februar ausgerechnet im Sunshine State von Deutschland mal 2 Tage am Stück regnen würde und somit der frisch verlegte Rasen nicht anwachsen kann? Allerdings ist die Entscheidung gegen die zusätzliche Belastung nur logisch. Wenn man sich entscheidet, die im nächsten Jahr gemeinsam 110 Jahre alten Rost, Ze Roberto und van Nistelrooy als Führungstroika für die jungen Spieler (das müssen dann ja Westermann, Jarolim und Petric sein) zu halten, muss man auch ausreichende Ruhephasen unter der Woche einkalkulieren.

Zu offenkundig sind die Bestrebungen anderer vorgeblich ambitionierter Vereine wie Stuttgart, Bremen und auch Schalke. Wer so krampfhaft bemüht ist seine Ziele zu verfehlen, dürfte ja sogar für die Wettmafia uninteressant sein! Da nimmt doch kein Buchmacher mehr eine Wette auf einen gegnerischen Sieg an…

So zeigt sich im Endeffekt, was den Mannschaften aus Hannover, Freiburg, Mainz und wo sie sonst noch alle herkommen abgeht (Man kann schon jetzt Mitleid mit den ausländischen Busfahrer der nächstjährigen Europapokalteilnehmer haben. Wie soll man denn als nicht Ortskundiger den Weg vom Flughafen zum Stadion finden? Und, vor allem: In welcher Stadt ist überhaupt der nächste Flughafen?). Ihnen fehlt schlicht und ergreifend die Reife und Erfahrung, um zu wissen was sie erwartet. Niemand, der sich schon mal bei -10 Grad Celsius in Norwegen oder Russland auf dem Platz Frostbeulen geholt hat, sehnt sich nach einer Wiederholung dieses Erlebnisses!

Und während die armen Ahnungslosen Ya Konan, Cisse und Co. von Mailand oder Madrid träumen und in Wahrheit schon mit einem Bein im Flieger nach Dnipropetrowsk oder Vlore stecken, freuen sich abgezockte Profis wie Frings, Lahm und Guerrero samt Konsorten insgeheim auf einen verlängerten Sommerurlaub an sonnigen Stränden, während sie Krokodilstränen in die Fernsehkameras weinen und Standardsätze à la „Ich hab keine Ahnung, wie das passieren konnte!“ in die Mikros stammeln.

In Panama soll es im Sommer wirklich sehr schön sein…